Monteverdis «Poppea» mit dem cantus firmus consort und Andreas Reize auf CD

Die erste vollständige Einspielung der selten gespielten Neapel-Fassung von Claudio Monteverdis «L’incoronazione di Poppea» überzeugt mit grosser Spielfreude und zeigt die bekannte Geschichte um Liebe, Verführung und Macht in einem neuen Licht. Sowohl die Musik als auch der Text unterscheiden sich an vielen Stellen von der früheren Fassung aus Venedig 1643. So kann die Geschichte von Poppea und Kaiser Nero neu erlebt werden, wunderbar musiziert vom cantus firmus consort unter Andreas Reize.

Die aufwendige Produktion entstand am Rande der Inszenierung auf Schloss Waldegg bei Solothurn im Sommer 2021. Die wunderbare Musik Claudio Monteverdis wurde parallel zu den Aufführungen im Konzertsaal Solothurn tagsüber im Konzertsaal Solothurn unter Studiobedingungen aufgenommen. Die CD erscheint bei Rondeau Production in Leipzig.

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«(... ) Live musste die Oper zeitlich noch arg gestrafft werden; auf nicht weniger als vier CDs mit vier Stunden Spieldauer ist nun eine vollständige Version verfügbar, und das gleich auf einem Niveau, das Referenz-Status für sich beanspruchen kann. Das betrifft zum einen die Solisten rund um das schliesslich triumphierende Herrscher- Paar Pia Davila und Elvira Bill, das durch sein sehr ähnliches Timbre schon von Anfang an Harmonie ausstrahlt. Auch neben den beiden verschenkt das Ensemble nichts an dramatischem, historisch informiertem Barockgesang.

Zum anderen gilt Bewunderung in besonderem Mass dem Orchester, das selbstverständlich auf barocken Instrumenten spielt. Das überaus farbig und reich besetzte Continuo-Ensemble setzt ein ums andere Mal ganz spezielle Akzente und spielt und improvisiert sich lustvoll durch diese grandiose Partitur, die immer wieder so komplett verschieden klingt von der bekannten «Poppea»-Fassung, dass man fast von einer ganz neuen Monteverdi-Oper sprechen mag.»

Musik & Theater November 2022
(M&T Excellence)

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«(...) Reizes Aufnahme ist brillant, emotional, stilkundig und dramatisch packend zugleich, etwa in dem ergreifenden Rezitativ, wenn Ottavia Ottone zum Mord an Poppea anzustacheln versucht. Das ganze Geschehen hat über vier Stunden hinweg einen geschmeidigen Fluss und durch die klug eingesetzten Continuo-Instrumente (Cembali, Orgel mit Regalregister, Streicher, Laute, Harfe) einen großen klanglichen AbwechsIungsreichtum.

Außerdem trifft man auf ein Sängerensemble, in dem eine Stimme schöner als die andere klingt, mit Elvira Biil als Nerone und Pia Davila als Poppea an der Spitze, ohne dass die beiden unter den 13 Protagonisten sich in den Vordergrund drängten. (...)»

Fono Forum Januar 2023
(zweimal 5 von 5 Punkten)

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Klangtipp

stereoplay 1|2023
(zweimal 10 von 10 Punkten)

«(...) Andreas Reize, der diese Einspielung kurz vor seiner Einführung in das Amt des Leipziger Thomaskantors geleitet hat, erweist sich hier als höchst berufener Interpret dieses frühen Höhepunkts der Operngeschichte: Nicht nur die Wahl der letzten, postumen Fassung der Krönung der Poppea, hebt dieser Aufnahme hervor; für eine authentische Klanggestalt sorgt nicht zuletzt auch die mitteltönige Stimmung des Instrumentalensembles, die für eine besonders delikate Umsetzung der harmonischen Entwicklungen der Orchesterpartitur Gewähr bietet, auch die speziell für jede verkörperte Rolle ausgewählte junge Vokalbesetzung garantiert individuelle Gestaltung und besten Ensemblegeist auf hohem sängerischen Niveau.

So entsteht eine in sorgfältigem Rückgriff auf die Quellen authentische und dank der Darstellung ebenso der temperamentvollen wie der intimen Aspekte dieses Höhepunktes der frühen Operngeschichte eine Referenzeinspielung von L’Incoronazione di Poppea, die nicht nur in die Sammlung eines jeden Freundes der Musik dieser Epoche gehört, sondern auch die letzten Zweifler daran, ob diese Musik nicht etwa formalistisch und langweilig sei, eines besseren überzeugen dürfte.»

klassik-heute.de, November 2022
(dreimal 10 von 10 Punkten)

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«(...) Vor allem aber gefällt diese Interpretation, weil sie dramatischer und theatralischer ist als andere, deren Konzeption eher in Richtung Oratorium tendiert. L’Incoronazione di Poppea (Die Krönung der Poppea) erzählt von der ehebrecherischen Liebe zwischen Nero und Poppea, aber die Oper betont auch die Intrigen im dekadenten Rom und das tragische Schicksal von Ottone, der Poppea vor Nero liebte, und Ottavia, dessen Frau, die von Nero ins Exil geschickt wurde, um damit den Weg für die Incoronazione frei zu machen.

Reize lässt sein Orchester äußerst dynamisch agieren und somit den Hintergrund bilden, vor dem die sehr engagierten Sänger die Gelegenheit haben, ihrer Leidenschaft in den Hymnen der Liebe ebenso wie in denen des Schmerzes freien Lauf zu lassen. Das tun alle sehr unmittelbar in diesem musikalischen Abbild der Krise in einem korrupten, unehrlichen Rom, in dem Denunziation und Angst die wahre Liebe vertrieben haben.»

Musikjournal pizzicato, September 2022
(4 von 5 Punkten)

 
 
Claudio Monteverdi Poppea
 

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Jean-Philippe Rameaus «Platée» im Sommer 2023 auf Schloss Waldegg

Mit Poppea fand die 2017 begonnene Monteverdi-Trilogie auf Schloss Waldegg im Sommer 2021 ihren Abschluss. Im August 2023, bringen Andreas Reize und cantus firmus mit Jean-Philippe Rameaus «Platée» einen Höhepunkt der französischen Barockmusik auf die Open Air Bühne von Schloss Waldegg.